Erinnerungen an die Lourdes-Fahrt im Juli 2012

 Maria zu lieben war stets unser Sinn,

deshalb wollten wir alle nach Lourdes zu ihr hin.

 

Herr Pastor Schaefer hatte eingeladen, viele fanden es toll,

drum war der Reisebus auch ziemlich voll.

 

Er begrüßte am Anfang die Pilgerschaft

und meinte, trotz frommer Gedanken wird auch viel gelacht.

 

Zur Hl. Mutter Gottes nach Lourdes, das sei unser Ziel.

Wir wollen auch öfters beten, aber nicht zu viel!

 

Der erste Aufenthalt, am frühen Nachmittag war's,

brachte uns zur Wirkungsstätte des Pfarrers von Ars.

 

Er lebte in Armut, vielerorts gab's große Not,

er überreichte den Armen fast sein gesamtes Brot.

 

Er betete viel, aß wenig, und konnte auch viele bekehren,

wir feierten zum Abschluss eine Messe ihm zu Ehren.

 

Im Bus wollte i c h mal essen wie der Pfarrer von Ars,

Baguette in der Hand – plötzlich war's weg – das war's!

 

Dann die erste Übernachtung, Orange hieß der Ort.

Am nächsten Morgen setzten dann die Pilgerfahrt wir fort.

 

Ich bemerkte: Wenn der Pilger trinken muss,

rennt der „Betschbacher“ durch den Bus.

 

Am Mittag bestaunten wir die Festung von Carcassonne,

doch es schien sehr heiß auf unsere Köpfe die Sonn'.

 

Mit einer Andacht im Bus setzten die Fahrt wir dann fort,

und näherten uns am Nachmittag dem ersehnten Ort.

 

Am Abend ging's dann zu der Lichterprozession,

viele Behinderte voraus, die Masse Menschen beeindruckte uns schon.

 

Wir waren erstaunt, was alles hier geschah,

und sangen kräftig mit das „Ave Maria“.

 

Nach der Feier ergriff Pastor Schaefer das Wort,

und erklärte uns die wichtigsten Stellen an diesem heiligen Ort.

 

Am nächsten Morgen waren wir alle wieder pünktlich da,

zur Messe in der Unterirdischen Basilika. -1-

 

Bei Tag nun zu sehen diese prachtvollen Kirchen rund um die heilige Stätte,

wir waren sehr beeindruckt und staunten um die Wette.

 

Am nächsten Morgen dann Regen, aber er störte uns nicht

bei der Messe im Schafstall, denn das Dach, es war dicht.

 

Mittags die Stadtbesichtigung, nur mit 6 Personen,

es war sehr interessant und es sollte sich lohnen.

 

Die Mühle „Boly“, Geburtsstätte der Bernadette

und vieles mehr gab es noch zu sehn',

Pastor Schaefer für seine Mühe nochmal ein Dankeschön.

 

Tags zuvor war es, da bemerkten wir schon,

der Chor sang ja live bei der Lichterprozession.

 

Ich dachte, das ist ein schöner Brauch,

wir haben gute Sänger, das können wir auch.

 

Auf das Dessert zu verzichten, das sahen wir ein,

denn eine kurze Probe, das musste schon sein.

 

Etwas Kribbeln im Bauch, kommt auch der richtige Ton?

Ach was, sagten wir, das schaffen wir schon.

 

Die Italiener in der Mehrzahl, es war nicht zu überhören.

Wir ließen uns trotzdem bei der Andacht nicht stören!

 

Die Ellbogen raus, sehr laut beten dazu,

das können sie besser - wir geben es zu!

 

Beim Livegesang konnten wir uns dann revanchieren,

unsere Stimmen klangen besser als die der 'Ihren'.

 

Unser Singen klang wie von Engelszungen,

die Mitpilger meinten, es sei sehr gut gelungen.

 

Vor vielen Leuten vorzubeten, wer hat da schon den Mut?

Wir hatten auch eine Maria, die machte das sehr gut.

 

Die Tage waren anstrengend, wir hatten nicht viel Ruh',

Beim Umtrunk fielen dem Pastor die Augen auch mal zu.

 

Am nächsten Morgen ging's früh schon zur Grotte,

denn wir feierten eine „Deutsche Messe“ an diesem heiligen Orte.

 

Dann hatten wir Zeit etwas umher zu gehen,

um die Umgebung und die prachtvollen Kirchen näher anzusehen.

 

Nach dem Mittagessen hatten wir keine Ruh',

eine Kreuzwegandacht kam dann auf uns zu.

 

Die "Schongang-Wallfahrer" hatten Glück,

sie waren schon nach einer Stunde zurück.

 

Die anderen hatten's schwer, der Kreuzweg war steil und lang,

sie kamen erst nach 3 Stunden wieder heil unten an.

 

Dann kam der letzte Abend, der Pastor hat sich's ausgedacht,

eine Gruppenkerze aufzustellen wäre angebracht.

 

Wir sagten ihm zu, wir schaffen das schon,

eine eigene Andacht zuvor, mit eigener Lichterprozession.

 

Die schwere Kerze weit zu tragen, wer das wohl noch schafft?

Es half uns Busfahrer Michel, der hatte die Kraft.

 

Die Kerze anzünden wollten wir geschwind,

wir hatten aber einen Feind - und das war der Wind.

 

Die Kerze neu anzünden, das musste sein,

unser Pastor sagte: Das schaffe ich allein!

 

Der Aufstieg übers Geländer, war schwierig, den Atem hielten wir an.

Pastor Schaefer kam schließlich doch heil oben an.

 

Die Arbeit getan, der Abstieg war schwer,

zwei Leute liefen zur Hilfe daher.

 

Sie mussten ihn halten, aber wo – aber wo?

Da hielt ihn ein Pilger an den Backen des Po!

 

Trotz großer Strapazen haben wir gescherzt und gelacht,

unser Pastor hat's oft genug vorgemacht.

 

So kam auch an heiliger Stätte etwas Spaß dazu.

Wir hoffen, unsere Mutter Gottes drückt ein Auge mal zu.

 

Zum Abschluss ein Lied des Lobes wir begannen,

als dies verklungen zogen wir von dannen.

 

Am nächsten Morgen dann, der Abschied fiel schwer.

Wir wollten aber noch weiter zur Bernadette von Nevers.

 

Am Mittag bog Fahrer Michel an einer Raststätte ein

und sagte: Eine Pause müsste jetzt sein!

 

Unser Pastor war müde, der Tag zuvor war hart,

genau wie der Stein, auf dem er dann lag.

 

Nach dem Essen machte der Magen nie Verdruss,

denn der Pastor ging vorher mit „Lourdeswasser“ durch den Bus!

 

Die Fahrt dauerte lange, wir freuten uns sehr

als wir abends endlich ankamen in Nevers.

 

Am nächsten Morgen kehrten in die Kirche wir ein

und bewunderten zuerst die Hl. Bernadette in ihrem Schrein.

 

In der Messe trugen Dankesworte und Bitten wir vor.

Wir hoffen, die beiden Heiligen schenken uns dafür ein Ohr.

 

Nach der Messe schnell zum Bus, es war höchste Zeit

die Heimreise anzutreten, denn der Weg war noch weit.

 

Vor der Busandacht fuhr Fahrer Michel die Bustemperatur runter,

denn das hielt die Pilger beim Beten recht munter.

 

Manch ein Pilger sagte dann – Nanu!

Der Bus ist doch keine Tiefkühltruh'.

 

Der müde Pilger war aber nicht dumm,

er nahm seine Jacke und hing sie sich um.

 

Einigen anderen aber wurde die Andacht zu lang,

kein Halleluja mehr aus ihren Kehlen drang.

 

Als wir dachten, jetzt ist endlich mal Ruh',

kam der Betschbacher Diakon und deckte uns mit Witzen zu.

 

Gegen Abend trafen wir in Lebach ein,

ein kurzer Abschied von den anderen, dann fuhren wir heim.

 

Zu Haus angekommen, O je, O je,

meine Füß', die tun mir ja immer noch weh!

 

Andere denken vielleicht, oh Schreck,

meine Beschwerden und Sorgen sind ja immer noch nicht weg.

 

In Lourdes haben wir gesehen viel Elend und Pein,

dagegen sind meine Beschwerden doch wirklich sehr klein.

 

Zum Schluss kann ich sagen: Ein kleines Wunder ist geschehn'.

Ich kann mit meinen Sorgen jetzt viel besser umgeh'n!

 

Annelie und Josef Kaufmann