Maria Himmelfahrt

Gedanken zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel


heute – feiert die Kirche höchstes Marienfest
Krönung des Lebens der Mutter Jesu -
salopp ausgedrückt:  „Siegerehrung“
Ziel erreicht – als erste der Menschen 
zur endgültigen Vollendung gekommen –-
Gott hat die „Niedrige erhöht“ – ihr Leben
„mit Leib und Seele in die himmlische Herr-
lichkeit aufgenommen“(Dogma 1950 – Pius XII)
d a s  birgt allerdings die große Gefahr:
sie uns zu entfremden – unerreichbar (geradezu 
unmenschlich) werden zu lassen, 
w e i l  wir damit Maria  (ihr Leben)
auf strahlenden „Endpunkt“ reduzieren –
„irdischen Weg dorthin“ übersehen - nämlich:
Mühe, Enttäuschung, Hoffen, Freude + Leid,
Gelingen + Versagen, Glauben + Zweifel --
sie hat Gott in ihr Leben „eingreifen“ lassen
können (wollen?) nicht so recht glauben, 
d a ß  ihr Lebensweg auch unser Weg durch
das Leben ist – mit allen Höhen + Tiefen
heutiges Fest auch  u n s e r  Fest:
auch unser Leben ein Weg zur Vollendung –
trotz Niederlagen + Erfolgen, Helle + Dunkel,
bei aller Hinwendung zu + Abkehr von Gott
wir werden mit / zu ihr (+ Gott) gehen – wenn
auch wir Gott in unser Leben eingreifen lassen




Gedanken zur Kräuterweihe

Wir sammeln Kräuter
        und trocknen sie.

Wir sammeln Gedanken
        und trocknen sie. 

Wir sammeln Worte
        und trocknen sie. 

Wir sammeln Träume 
        und trocknen sie. 

Wir dürfen nur nicht vergessen,
        wo wir sie zum Trocknen
        hingelegt haben,

damit wir sie wiederfinden,
        wenn wir sie brauchen. 

Text von Ute



Heilige Maria,
deine Erwählung erinnert mich, 
dass Gott sich für mich entschieden hat
und mir seine Verheißung gilt.

Heilige Maria, 
deine Berufung sagt mir,
dass Gott auch mich berufen hat,
mir seine Gnade schenken zu lassen. 

Heilige Maria, 
dein Gehorsam ermutigt mich,
auf Gott einzugehen 
und sein Wort geschehen zu lassen. 

Heilige Maria,
dein Vertrauen weckt in mir 
neues Zutrauen
zu den verborgenen Plänen Gottes. 

Heilige Maria, 
dein Magnifikat erzählt mir
von all dem Großartigen, 
das Gott in denen wirkt, 
die es ihm erlauben. 

Heilige Maria, 
dein Herz zeigt mir, 
dass die Liebe zu Gott
auch die Menschen mit einschließt. 

Heilige Maria, 
dein Weg führt mich 
zu tieferem Vertrauen auf Gott, 
der uns niemals aufgibt. 

(Paul Weismantel)




Magnificat

(Gedanken zum Evangelium von Maria Himmelfahrt (Lk 1,39-56)



Maria betet – und ihr Gebet ist ein Lied. Wir hören keine Bitte, nur Lob und Dank. Hier betet ein Mensch, der erfahren durfte, wie groß Gott ist. Darum lautet das erste Wort: „Meine Seele preist die Größe des Herrn.“ Wörtlich heißt das: Mach ihn groß. Du kannst gar nicht groß genug von ihm denken. Er ist immer noch größer. – „Darauf setze all dein Studieren, dass dir Gott groß werde“, sagt Meister Eckhart (1260–1327).

„Und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.“ Maria muß diese Freude hinausrufen. Sie weiß, dass sie ein einfaches, unbedeutendes Geschöpf ist. Sie weiß aber auch, dass Gott sie liebt und wahrhaft Großes mit ihr vorhat.

Und wenn wir unser Leben betrachten: Wie viel „Großes hat er getan“ in ungezählten Kleinigkeiten. „Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht.“ Er hat ein Herz – für uns alle.

Maria weiß um die Nähe Gottes. Sie erfährt Gott aber auch als den Herrn der Geschichte. Die Menschen brüsten sich zwar mit Ehre, Reichtum und Macht. Doch am Ende – gehen sie leer aus. Von ihrer Größe – bleibt nichts.

Denn groß ist für Maria – nur Gott. Seine Töchter und Söhne sind die Armen, Trauernden, Hungrigen und sich nach Gerechtigkeit Sehnenden. Ihnen gehört sein Reich. Und er wird dieses Reich allen Widerständen zum Trotz heraufführen. Gott wird einmal alles in allem sein.

Der Sinn unseres Lebens und der Sinn einer Gemeinde muss sein: von diesem Gott dankbar Zeugnis zu geben. 


aus: Pfarrbrief Hilbringen
August 2001
Manfred Thesen



Maria,
du stehst am Weg bei uns Menschen 
und beschenkst uns mit Liebe. 
Maria, 
du öffnest deine Hände, um uns zu zeigen, 
dass du uns darin behüten willst. 
Maria, 
schenkst uns Jesus und zeigst uns 
dadurch den Pfad zum Leben. 
Maria, 
du bist mir als Mutter geschenkt, 
und ich darf jeden Tag in das Leben
meines Alltags aufbrechen. 
Maria, 
dein liebevoller Blick schaut auf die Wege, 
die ich gehe und lädt mich ein, dich anzuschauen, 
damit ich Jesus nicht aus den Augen verliere. 
Maria, 
dich als Mutter und Wegbegleiterin 
in meinem Leben zu haben, ist ein großer Segen, 
für den ich Gott nicht genug danken kann. 

(Benedikt Leitmayr, osfs)




Segensgebet 

zur Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt 


Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, du hast Maria über alle
Geschöpfe erhoben und sie in den Himmel 
aufgenommen. 
An ihrem Fest danken wir dir für alle Wunder
deiner Schöpfung.
Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst
du uns Gesundheit und Freude. 
Segne ( + ) du nun diese Kräuter und Blumen.
Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an
den Reichtum deines Lebens.
Schenke uns auf die Fürsprache Mariens deine
Gnade und Heil für Leib und Seele. 
Laß uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir ge-
langen und einstimmen in das Lob der ganzen Schöpfung, die dich preist in alle Ewigkeit -
durch deinen Sohn Jesus Christus, Amen. 




Segensgebet 

Der Segen Gottes, 
der Hoheit und Macht 
in Liebe verwandelt --
der Segen Gottes, 
der Maria in den Himmel 
aufgenommen hat --
der Segen Gottes, 
der erhebt und groß macht,
was im Staub liegt
und niedergeschlagen ist --
der Segen Gottes 
begleite und erfülle uns,
damit auch wir zum Segen werden.--
So segne und behüte uns 
der gute und barmherzige Gott,
der Vater, der Sohn und der Hl. Geist,
Amen.