Fronleichnam 2012

Gottes Zuwendung
durch Christus im Brot des Lebens

Brot gehört zu den alltäglichen und doch kostbaren Dingen unseres Lebens. Es ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Normalerweise essen wir täglich Brot. Gewöhnlich gehen wir fast jeden Tag zum Bäcker, um Brot zu kaufen. Brot wollen wir immer zu Hause haben. Brot gehört einfach zu unserem Alltag. Brot ist ein Zeichen  f ü r  unseren Alltag. Ich brauche jeden Tag Brot zum Leben. Brot ist lebens-notwendig. So ist Brot ein Zeichen für das Lebens-Notwendige überhaupt.

Wir arbeiten für den „Broterwerb“. Arbeitslos sein heißt „Brot-los“ werden, „den Brotkorb höher hängen müssen“. Brot dient dem Leben. Einem Menschen Brot geben heißt, ihm Leben geben. Jemandem das Brot wegnehmen heißt, ihm das Leben wegnehmen. Wer Brot wegwirft, der wirft Leben weg. Die Abwand-lung eines Sprichwortes lautet: „Sage mir, was du vom Brot hälst und wie du mit ihm umgehst, und ich sage dir, wer du bist“.
Brot haben, leben können, gehört zum Frieden, gehört zur Menschenwürde, gehört für viele zur Lebensfrage, gehört für viele zur Überlebensfrage. Brot brechen und verteilen heißt, andere am leben, am Überleben teilhaben lassen.
Jesus nennt sich Brot des Lebens. Jesus selber bricht Brot und er lässt sich selber als Brot brechen. Jesus verteilt sich als Brot an uns. Er lässt uns an seinem Leben teilhaben. Er schenkt sich uns im Brot des Lebens. Er lädt uns ein, dass auch wir ihn an unserem Brot, an unserem Leben teilhaben lassen.
Wenn wir Brot zum Altar bringen, dann bringen wir unseren Alltag zu Jesus, dann laden wir Jesus ein, unseren Alltag mit uns zu leben.
Jesus will uns jeden Tag Brot zum Leben werden. Jesus begegnet uns im ganz Alltäglichen, aber im ganz Wertvollen, ja im Überlebenswichtigen. Er begegnet uns im Brot des Lebens.
So verwirklicht Jesus seine ständige Gegenwart unter uns Menschen. So gibt er uns die Zusage:
„Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!“
So wendet sich Gott uns jeden Tag neu zu.

(Benedikt Leitmayr, osfs)

 

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Meditation zu Fronleichnam

Und hätte ich
nur ein kleines Stück Brot,
von dem ich wüsste,
dass es aus Liebe gebacken -
Ich würde damit
auf die Straße gehen
und schreien:
Seht das Brot!

Und hätte ich
nur ein kleines Wort,
von dem ich wüsste,
dass es Vergebung ausspricht -
Ich würde damit
auf die Straße gehen
und schreien:
Hört das Wort!

Und hätte ich
nur einen einzigen Schluck Wein,
von dem ich wüsste,
dass er zur Freude gepresst wurde -
Ich würde damit
auf die Straßen gehen
und schreien:
Schmeckt diese Freude!

Dann hörte ich:
„Ich bin das lebendige Brot,
das vom Himmel kam!“
Und ich ging auf die Straße
und rief:
Seht das Brot - das Wort - die Freude.
Hier ist die Antwort
auf all meine Fragen -
ich ging und teilte.

(Michael H. F. Brock)