Karneval 2012

Ein Leben ohne Freude

ist wie eine weite Reise

ohne Gasthaus. 

(Demokrit)

  

Mit Kummer

kann man allein fertig werden,

aber um sich aus vollem Herzen

freuen zu können,

muss man die Freude teilen.

(MarkTwain)

 


 

 

Karnevals - Predigt

Geliebtes Volk - dem Herrn geweiht,
von nun an - bis in Ewigkeit:
es stehen Welt und Kirch heut Kopp,
drum ruf ich laut heut: Alleh hopp!


Wie wir’s gewohnt halt jedes Jahr:
die Narrenzeit ist wieder da,
wo sich durchaus die Geister scheiden,
weil nicht jeder kann dies Treiben leiden.


Nun soll - wie schon beim Alten Fritz
- und das ist keineswegs ein Witz -
nach seiner Facon absolut ein jeder
in seinem Erden-Leben selig werden.


Der Wege gibt‘s dazu sehr viele,
Hauptsach: sie führen zu dem Ziele,
dass unser Leben - wie’s auch sei,
nicht voller Trübsal geh‘ vorbei.


Natürlich - das ist genauso klar:
es kann nicht alle Tag‘ und Jahr‘
uns immer scheinen nur die Sonne,
das wär‘ gewiss zu viel der Wonne.


Ebenso eindeutig ist es und dazu gewiss,
dass mancher Tag durchaus betrüblich ist.
wo uns dann absolut will nichts gelingen
bei den großen und selbst kleinen Dingen.


Schauen wir hinaus dazu in diese Welt,
wo auf’s Beste vieles ist nicht bestellt,
da kann uns sein zum Weinen - nicht zum Lachen
bei dem, was die Großen und die Kleinen machen.


Dort wird gemauschelt und gelogen
und feste weg auch noch betrogen
mit vielen Tricks und mit gewaltigen Summen,
sodass man nur noch leise kann verstummen.


Hinzu kommt all die täglich‘ Last und Pein,
wie soll man da froh und guter Dinge sein?
Da scheint es allemal gescheiter:
wir „blasen unsere Trübsal“ weiter.


Doch - das wage ich zu hinterfragen,
werden damit geringer unsere Plagen?
Oder sollte man trotz all dieser Sachen,
nicht öfter froh sein - und auch lachen?


Natürlich - und das stimmt ganz gewiss,
dass eine Achterbahn unser Leben ist,
auf der es rauf und runter geht
und alles auf dem Kopf mal steht.


Doch eines steht genauso fest:
„Unser Leben sei ein Fest“ -
wie es in dem Buch schon steht,
das wir benutzen zum Gebet.


Ich weiß - es wird all das nichts nützen,
bei denen, die nur hinterm Ofen sitzen -
die alles sehen durch die schwarze Brille,
überzeugt sind: unser Leid sei Gottes Wille.


Es gibt in der Tat - da bin ich fest der Meinung
- das ist keine Frage je eigener Entscheidung -
trotz all der Gier nach Macht und Geld,
so viel Schönes und Gutes in der Welt.


Nur frag‘ ich euch, meine lieben Leute,
gibt’s das nur hier und erst seit heute?
Die Welt war schon immer aus dem Lot,
hätt’s sonst gebraucht einen „Robin Hood“?


Ich will und kann es nicht verhehlen,
dass ein solcher unserer Zeit tut fehlen,
der auf seine eig’ne Art in unserer Welt,
wieder so manches endlich richtig stellt.


Man kann sicherlich darüber streiten
über das, was er getan in alten Zeiten,
bei so vielen Reichen und Despoten,
weil sie selber taten - was ist verboten.


Die sich verschafften Titel und Posten,
ungeniert lebten auf der Kleinen Kosten,
die Arme und Schwache beuteten aus,
um selbst zu leben in Saus und Braus.


Seine Methoden waren gewiss nicht sauber
und doch umgibt ihn ein gewisser Zauber,
weil er - wenn auch auf seine Art und Weise,
Armen half, den Witwen, Waisen und Greisen,
indem er stets neue und listige Wege fand,
denen zu nehmen, was ihnen nicht zustand,
weil sie es genommen - von Hilflosen erpresst,
damit sie feiern konnten Gelage und Fest.


Schaue ich heute hinaus in unsere Welt,
so sehe ich - da ist es kaum anders bestellt:
sie ist voll Zocker, Gauner und Dieben,
die ihren Vorteil und das Geld nur lieben.


Offensichtlich sind Methoden dort erlaubt,
die für jeden, der an Gerechtigkeit glaubt,
ihn treiben müssen in große Wut und Rage,
beim Treiben dieser abgebrühten Bagage.


Da wird gepokert, gedealt und gezockt,
weil einzig der große Gewinn sie lockt,
für sie spielt Anstand absolut keine Rolle,
Hauptsach: sie schöpfen aus dem Volle(n).


Wenn Ungezählte dafür auch bluten,
und futsch sind ihre Euros, die guten,
so scheint es wohl nobel in dieser Runde,
sich zu gebärden wie ein Rudel Hunde.


Da muss es doch Mittel und Wege geben,
um sie endgültig an die Kette zu legen,
damit jedes Volk mit Kind, Frau und Mann,
wieder frei atmen und ruhig schlafen kann.


Wenn Angela, Nicolas und all die Sippschaften
diese unendlich wichtige Sache nicht schaffen,
dann könnt ihr sicher verstehen mein Begehr:
da muss ein echter „Robin Hood“ nochmal her.


Nun soll man nicht Gleiches mit Gleichem vergelten,
und hier helfen sicher auch keine „Robin Helden“,
doch - das ist meine ehrliche und ängstliche Frage:
wer kann uns denn noch befreien von dieser Plage?


So gesehen - nicht verkehrt, obwohl bekloppt:
„Alleh hopp! Die Welt und Kirch steh’n Kopp!“
Denn auch in der Kirche - unserer alten Mutter,
ist nicht alles in Ordnung - nicht „alles in Butter“.


Obwohl zum „Dienst an Mensch und Welt“ bestellt,
ist ihr „Personal“ recht offen für die Dinge der Welt.
Das braucht uns nicht übermäßig zu beschweren,
solange sich bei ihnen die Werte nicht verkehren.


Genug der mehr oder weniger schlauen Gedanken,
sonst weist ihr letztlich mich noch in die Schranken.
Trotz „aller Wirklichkeiten auf Erden“ ruf ich heute aus:
„Ein Leben ohne Freude ist wie eine Reise ohne Gasthaus“.

Alleh Hopp - Da jee - Helau !

 

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