Karneval 2014

Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr

 

Meine liebe närrische Christenschar,

wie immer versammelt um den Altar,

die Welt steht wieder einmal Kopp,

drum grüßen auch wir mit „Allee hopp“!

 

Heute gilt‘s - wie es schon lange Sitte,

zu schau‘n auf mögliche „falsche Tritte“,

die sich hier ereignet in unserem Kreis

und von denen „Hinz und Kunz“ ja weiß.

 

Am besten fangen wir von vorne an,

dort, wo schließlich ja alles begann:

in Bethlehem - in dem schäbigen Stall,

wo geboren wurde - der Herr vom All.

 

 

So wie bereits die Hirten und die Weisen,

wollten auch wir ihm „unsere Ehr erweisen“,

wie es schon taten seit zweitausend Jahren,

die Gottes-fürchtigen und frommen Vorfahren.

 

 

Wie man als treuer Christ doch weiß,

machten drei Männer eine weite Reis‘,

um zu finden das Gottes-Kind - so lieb und hold,

und ihm zu bringen Myrrhe, Weihrauch und Gold.

 

 

Als sie dann endlich hatten gefunden,

wofür sie so lange sich geschunden,

da waren Freude und Jubel riesig groß,

als sie sahen das Kind in Mariens-Schoß.

 

Ob sie Josef, Ochs und Esel sahen

beim Schenken all der guten Gaben,

das sei nun mal dahin gestellt,

weil letzt-endlich es nicht zählt.

 

Auf jeden Fall - so denk ich’s mir,

staunten wohl Menschen und Getier,

bei der schönen, königlichen Pracht,

die diese Männer hatten mitgebracht.

 

Wie es bei Königen früher war doch Brauch

huldigen dem Kind sie mit geweihtem Rauch,

der Wohlgeruch sich im Rund verbreitet -

eine prächtige Wolke zum Himmel gleitet.

 

Da reichlich Luft war im zugigen Stall,

konnten sie kräftig räuchern überall -

ohne Feuer-Alarm so auszulösen

wie es machen die kleinen „Bösen“.

 

Aber - das war gewiss der Könige Glück,

- sonst wäre die Feuerwehr angerückt -

dass es nicht gab - und nicht montiert,

irgendwo ein Gerät, das Rauch sondiert.

 

Natürlich - das ist gewiss ein Segen,

und rettet durchaus manchmal Leben,

so ein Melder für den Qualm und Rauch,

doch ein Wärmemelder täte es hier auch.

 

Das war ja lang und breit die Diskussion,

weil ich gemosert als „geistliche Person“,

gegen Rauchmelder hier in der Kapelle,

weil er sonst kommt - „der Fall der Fälle“.

 

Nach großen und sehr heißen Debatten,

wir die Lösung endlich gefunden hatten:

Es kommen in den kompletten Bereich der Kapelle

nicht Rauch- sondern Wärme-Melder an deren Stelle.

 

Da freut sich richtig das kleine Pastoren-Herz,

denn es hätte nicht verwunden diesen Schmerz,

nicht mehr zu verwenden den geweihten Rauch,

wie es an großen Festen ist ein guter Brauch.

 

Dann wurde gewerkelt - geschraubt - montiert,

zudem sogar alles genauestens anvisiert,

damit - wenn es wirklich mal würde zu heiß,

der Melder den Feuer-Alarm an schmeißt.

 

Da wurde klar und deutlich mir versichert:

an dieser Stell ist alles jetzt so abgesichert,

dass du mit deinem „Schlenker-Fässchen“

jegliche Alarmierung kannst vergessen.

 

Also dann mal ran zu frischen Taten,

als wir endlich Weihnachten hatten,

um würdig zu ehren in der Kripp‘ den Kleinen,

mit Weihrauch - dem edelsten und feinen.

 

In froher Stimmung - und mit frommem Gefühl,

schafften sich „Här“ und Gefolge vorbei an Stühl‘,

durch die Kapelle - hin zu des Altares Rand,

wo Maria und Josef und der kleine Jesus stand.

 

Vor ihnen galt es, fromm und tief sich zu verbeugen,

um ihnen so Liebe und viel Ehrfurcht zu bezeugen.

Dazu - das kann man einfach nicht verleugnen,

sollte wie Weihrauch unser Gebet aufsteigen.

 

Doch kaum war reichlich dies dann geschehen,

konnt‘ man vor der Kapell‘ schon Blaulicht sehen -

Das ließ die Frommen noch nichts Böses ahnen,

da hier beständig kommen die Kranken-Wagen.

 

Als im Flur zu sehen waren Männer mit Masken,

die versuchten, sich durch den Rauch zu tasten,

da wurde den frommen Seelen so langsam klar,

was in der Kapelle an der Kripp geschehen war.

 

Das war wohl nichts mit Wärme-Melder - wie gesagt,

es war absolut kein Feuer - keine Hitze - angesagt.

Dafür quoll aus des Kesselchens rundem Bauch,

in der Sakristei weiter und reichlich der edle Rauch.

 

Das da jedoch - wer konnte und sollte das schon ahnen,

statt Wärme- eben Kombi-Melder an der Decke waren,

die - wie die Christmette am Hl. Abend hat gezeigt,

treu und zuverlässig zu ständigem Dienst sind bereit.

 

Die Feuerwehren aus all den umliegenden Orten,

konnten kein Feuer und keinerlei Gefahr hier orten,

die Betern, Kranken, Bediensteten könnte schaden,

dafür konnten sie sich am Weihrauch richtig laben.

 

Da die Männer beim Einsatz sich recht ruhig verhalten,

konnten wir weiter die fromme Christmette gestalten -

und wie die Hirten in Bethlehem mit der Engelschar,

dem Christus-Kind viel Lob und Dank so bringen dar.

 

Nun will ich es hier offen und ganz ehrlich sagen,

die Aktion ist mir schon auf den Magen geschlagen,

weil es halt nicht war irgendeine Stund‘ - ein Tag:

sondern Hl. Abend, an dem man Ruhe haben mag.

 

Ich will heute alle um Entschuldigung bitten,

die an diesem Abend für die Frommen litten -

die vielen Männer von all den Feuerwehren,

und die Familien, die sie mussten entbehren.

 

Dass der Braten - fast schon auf dem Tisch,

nachher nicht mehr war so richtig frisch,

hat sicher längst nicht jedem geschmeckt,

wenn es auch war für einen hehren Zweck.

 

Dass mitten aus dem frommen Beten,

man musste noch den Dienst antreten -

da hätt‘ man drauf verzichten können -

dafür sich fromme Erbauung gönnen.

 

Nun ist das Malheur halt mal geschehen,

man kann es tot-ernst - oder locker sehen.

Eines ist dadurch jedoch ganz klar und gewiss:

die Feuermelde-Anlage bei uns in Ordnung ist.

 

Ich möchte kommen nun zum Schluss,

sonst mach ich damit noch Verdruss,

dass ich heut mal wieder find‘ kein End,

weil auch heute nicht die „Bude brennt“.

 

Danken möchte ich ausdrücklich heut,

den ungezählten und ehrenwerten Leut‘,

die Tag und Nacht dazu sind bereit,

zu helfen, wo einer nach Hilfe schreit.

 

Sei es nun ehrenamtlich - oder auch bezahlt,

sie sind wie ein Stern, der im Dunkel strahlt.

Die uns nicht alleine lassen in unserer Not,

oder wenn Gefahr für Leib und Gut uns droht.

 

Die eben auch an diesen tollen Tagen

nicht nach Freizeit oder feiern fragen,

wenn die anderen mal wieder „stehen Kopp“,

sich erfreuen an „Da je“, „Helau“ und „Aleh hopp“!

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