Karneval 2007

Hier finden Sie die Predigt, Texte und Bilder vom Karneval 2007.


 

Herr, 

Masken werden nicht nur 
an Fasching getragen.
Unsere Masken sind nicht aus Pappe,
sondern aus Fleisch und Blut:
sie sind unser zweites Gesicht, 
hinter dem wir unser wahres verberegen.
Herr, 
vor dir brauchen 
wir keine Masken aufzusetzen, 
denn du schaust durch sie hindurch,
du durchschaust uns.
Herr, 
du weißt , 
wieviel Elend und Not 
sich hinter unseren Fassaden verbergen.


 

Humor ist der Schwimmgürtel
auf dem Strom des Lebens.
(Wilhelm Raabe)

 

 

Masken

 

Liebe - hoffentlich - närrische Christenschar,
versammelt - wie immer - um diesen Altar!
Und sollte d a s nicht jedem passen,
muß ich’s bei der alten Form wohl lassen:


So, wie’s wieder sein wird - und war gestern:
„Geliebte Brüder und auch Schwestern“:
Jedoch - es ist halt wieder mal Fasenacht,
da wird sogar bei „Kirchen’s“ auch gelacht.


Es gilt – was ich doch immer wieder sage:
Unsinn ist es, eine Maske stets zu tragen.
Egal. ob nun hier, beim frommen Beten,
oder sonst in unserem täglichen Leben.


Und doch – das ist trotz all dem klar,
wir tragen Masken – das ganze Jahr.
Jedoch - sie werden schnell zur Plage,
wenn wir sie nicht wie an Fasching tragen.


Wenn sie aus mehr sind als nur aus Pappe
und aus uns machen ne menschliche Attrappe.
Sie werden dann bald zum zweiten Gesicht,
das uns verzerrt – und rückt in falsches Licht!


Dann hilft kein Jammern oder Klagen,
weil andere uns hart halt hinterfragen,
ob wir’s so, wie wir nach außen scheinen,
in unserm Innern es auch wirklich meinen.


Wenn – ganz egal aus welchem Frust –
oder auch aus falsch verstandener Lust,
wir immer wieder neu dann meinen,
unsere Maske könnt die anderen „leimen“,
damit diese auf keinen Fall und nie erkennen,
ob uns zu Mute ist nach Heulen und Flennen,
weil das Leben „Achterbahn“ wieder mit uns fährt,
und zur Zeit so Vieles uns total „daneben geht“.


Oder ebenso – selbst dieses wäre total verrückt,
dass sie nicht merken, dass wir so sehr verzückt,
weil das Leben es rundum gut mit uns meint,
und einfach jeden Tag nur die Sonne scheint.


Dabei stellt sich bei Vielen da schon die Frage:
weshalb dies den „lieben Mitmenschen“ sagen?
Dass sie mit falschem Mitleid oder Neid uns plagen –
dann will ich doch viel lieber meine Maske tragen!


Dieses mag zunächst – allerdings nicht auf Dauer -
fern von uns halten manch üble und gemeine Lauer,
all derer, - die es so „greiilich gudd“ mit uns meinen,
die aber nur zum Schein mit uns lachen und weinen.


Doch eines sollte uns sein jedenfalls ebenso klar:
die wahren Freunde – sie werden meist bald rar,
weil sie nicht können oder wollen: - ständig tasten
nach dem echten Kern hinter unseren Masken.


Jedoch – das scheint mir gut - und ist einsichtig,
für unser tägliches Leben dazu äußerst wichtig:
wir sollten eben viel mehr sein als scheinen –
ganz gleich, ob wir gerade lachen oder weinen.


Ganz klar - und d a s bedarf ebenso nun keiner Frage,
wir können unser „Seelchen“ nicht immer „offen tragen“,
auf dem „prallen Markt der menschlichen Eitelkeiten“ –
sowie der „ungezählten persönlichen Verletzlichkeiten“.


Gleich, wie wir es nun sehen und betrachten,
dabei schweigen, lärmen, weinen oder lachen,
Masken sind manchmal schon durchaus gut,
weil sie uns bieten einen unerlässlichen Schutz.


Nur müssen wir dringend und stets darauf achten,
dass sie nicht ständig bestimmen unser Trachten,
indem wir Anderen und jedem Trugbild nachjagen
und dabei verlernen, zu uns selbst „Ja“ zu sagen.


Wir sind nun mal Menschen aus Fleisch und Blut,
durchaus mal schlecht - und doch dann wieder gut.
Mit Herz und Gefühl - und dazu auch mit Verstand,
so sollten wir nehmen – das Leben in unsere Hand.


Das hat der alte Goethe schon vor langem erkannt,
wo in seinem „Faust“ dieser dort und frei bekannt:
„Zwei Seelen wohnen, ach in meiner Brust“ –
wobei eine von der anderen sich zu trennen sucht.


So können wir es wenden und dreh’n wie wir wollen:
jeder Mensch spielt im Leben verschiedene Rollen,
und dies nicht selten aus Übermut, Lust oder Frust,
häufig gewollt - und somit auch durchaus bewußt.


Vielleicht sollten wir heute lernen von den Jecken,
mit der Maske mal gelegentlich was zuzudecken,
ohne uns dabei zu verstellen oder gar zu verbiegen –
so werden wir in unserem Leben meist richtig liegen!


In diesem Sinne: „Da je“, „Alleh hopp“, und „Helau“ !!!

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